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Andacht während der Corona-Krise

Martinsgemeinde Angermünde
Veröffentlicht von Pfr. K. Schröter in Predigttext · 20 März 2020
Paulus schreibt im Brief an die Römer im 8. Kapitel Verse 38 und 39
 
Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist unserm Herrn.
 
Gebet:

Ewiger Gott, barmherziger Vater, durch dein allmächtiges Wort hast du alle Dinge erschaffen und erhältst sie nach deinem Willen. Führe uns durch die Kraft deines Wortes, dass wir deine Herrlichkeit erkennen. Erhalte uns im rechten Glauben, dass wir dich loben. Durch Jesus Christus, unsern Herrn. Amen.

Text:
 
Liebe Schwestern und Brüder in Christus!
Bund und Länder verbieten bis auf weiteres Gottesdienste, Treffen in Vereinen und Busreisen. Das geht aus einem Beschluss der Bundesregierung und der Regierungschefs der Länder hervor. Dort heißt es unter anderem unter Punkt drei: Zu verbieten seien "Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und die Zusammenkünfte anderer Glaubensgemeinschaften".Quelle: dpa
Wie kann man Glaube und Kirche und kirchliches gemeindliches Leben aufrecht erhalten ohne sich zu begegnen, ohne sich zu treffen? Wie lange kann man seinen Glauben „im stillen Kämmerlein“ leben? Oder sind wir gar nicht allein? Der Herr hat uns versprochen, bei uns zu sein.
Dennoch sind wir verunsichert. Solche Maßnahmen hat es vorher nicht gegeben. Keine Gottesdienste. Kein Treffen und kein gemeinsames Gott anrufen, dass er uns hilft. Was kann uns helfen? Wer gibt uns Zuversicht? Ist etwa ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht tut? (Amos 3, 6) Kann es sein, dass diese Seuche eine Strafe Gottes ist für unser Leben ohne  Gott? Ja und Nein. Es kann sein, dass wir durch diese Krise wieder zur Besinnung kommen, dass wir uns neu ausrichten auf Gott, dass wir ihm vertrauen, uns umkehren von den vielen Wegen, die wir ohne ihn gegangen sind. Doch wenn es einen oder eine von uns treffen sollte, so ist er oder sie nicht schuldiger gewesen als wir alle. Als Jesus verschiedene Unglücke deuten soll, antwortet er: „Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle anderen Galiläer, weil sie das erlitten haben? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen.“ (Lukas 13, Verse 2 und 3).
Gegenwärtig ist der Scheitelpunkt der Neuinfektionen noch nicht erreicht. Wir wissen noch nicht, welche wirtschaftlichen Folgen diese Krise haben wird. An keinem Menschen wird sie spurlos vorüber gehen. Um so wichtiger ist, dass wir angemessen und vorsichtig mit der ernsten Situation umgehen: Fürsorge zeigt sich im Abstand halten. Jeder Kontakt könnte ein Kontakt zu viel sein. Gott hat uns den Verstand gegeben, den wir einsetzen sollen. Wir tun das, was Experten uns empfehlen und verordnen. So wird die Ansteckung verlangsamt, die Verbreitung verzögert und hoffentlich auch bald gebannt.
Gerne würde ich sagen und verkündigen, wie es der 91. Psalm sagt: Er (Gott) wird dich mit seinen Fittichen decken und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor den Pfeilen, die des Tages fliegen, vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite, und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen (Ps 91, Verse 4 bis 7) Wir wissen nicht, ob wir verschont bleiben von Rezension, Bankrott, Krankheit und Tod. Aber das eine wissen wir: alles, was uns begegnet oder widerfährt, kann uns nicht scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist unserem Herrn. Dieser Jesus hat sein Leben für uns gegeben, dass wir Gottes Liebe gewiss sind. Dieser Jesus Christus hat den Tod besiegt, dass uns das Leben heute, Krankheit und Tod nicht verzweifeln lassen, sondern wir gewiss sind: Wir können im Leben und im Sterben nicht tiefer fallen als in Gottes Hand.
Wie können wir Gemeinschaft erhalten und uns in dieser Zuversicht stärken? Wir können zu den Gottesdienstzeiten verabreden, gemeinsam beten. Im Gesangbuch (ELKG 027 folgende) können wir den Psalm für den Sonntag, die biblischen Lesungen (Altes Testament, Epistel, Evangelium) lesen, das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser beten.
Von unserer Kirche ist das Heft „7 Wochen mit“ herausgegeben, auch das kann uns zur täglichen Andacht helfen. Das dort vorgeschlagene Lied: „Hört das Lied der finstern Nacht“  wird auch im neuen Gesangbuch erscheinen und hat eine leichte Melodie. Wir haben das Lied im Konfirmandenunterricht in Marzahn schon zweimal gesungen. Gerne kann das Lied auch ersetzt werden durch ein anderes Passionslied: Ein Lämmlein geht ELKG 62; Du großer Schmerzensmann, ELKG 66, Jesu Kreuz, Leiden und Pein, ELKG 58; oder das neuere Lied Seht hin, er ist allein im Garten, CoSi II 318, ersetzt werden.
Viele verbindet auch die Andachten im Feste-Burg-Andachtskalender oder die Morgenandacht, der Impuls zum Tag im Radio, ebenso unsere Kirchenzeitung Lutherische Kirche, der Gemeindebrief, oder Andachten aus dem Internet.
Auch das Telefon ist eine gute Hilfe Nähe auszudrücken. Gerne können Sie mich anrufen.
Wie kann man Glaube und Kirche und kirchliches gemeindliches Leben aufrecht erhalten ohne sich zu begegnen, ohne sich zu treffen? Wie lange kann man seinen Glauben „im stillen Kämmerlein“ leben? Wir sind gar nicht allein. Der Herr hat uns versprochen, bei uns zu sein.
Wir können und werden durchhalten, solange es geboten ist. Und wenn wir uns dann wieder treffen, können wir umso dankbarer singen und beten, unseren Glauben leben und praktizieren. Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Jesus Christus ist, dessen bin ich gewiss. Amen.

Lasst uns beten:
Lieber himmlischer Vater, wir danken dir für die Welt, in die du uns hineingestellt hast. Wir danken dir für das Leben, das du uns geschenkt hast. Wir danken dir, dass du stärker und größer bist als alles, was uns Angst macht.
Wir danken dir, für dein Versprechen, dass du bei uns bist und bei uns bleibst. Wir danken dir für deinen Sohn Jesus Christus, den du aus Liebe der Welt gesandt hast. Wir danken dir für seinen Tod, der wegen unserer Schuld passiert ist. Und ebenso danken wir dir für sein Auferstehen. Du tust Wunder und schenkst Leben mitten im Tod.
Wir bitten dich um deinen Heiligen Geist, dass wir in diesem Glauben getröstet bleiben. Stärke uns in aller Anfechtung und gib, dass diese Krise so ein Ende nimmt, dass wir es ertragen können.
Wir bitten dich für alle, die Regierenden in der Welt, dass sie weise Entschlüsse fassen, erhalte ihnen die Kraft, sie auch durchzusetzen. Bewahre uns vor Chaos und Anarchie.
Stärke alle staatliche Gewalt, dass Menschen sie einsetzen, um Leben zu schützen und zu erhalten.
Wir bitten dich für alle Wissenschaftler, dass sie wirksame Hilfen entwickeln und finden, um der Pandemie zu begegnen.
Wir bitten dich für alle Pflegekräfte, Ärzte, Schwestern, Apothekerinnen, Reinigungskräfte: Gib ihnen genügend Kraft, bewahre sie vor Ansteckung und lass alle Vorhaben gelingen.
Sei du bei allen, die das normale Leben aufrecht erhalten, in den Wasser- und Elektrizitätswerken, in der Energieversorgung, im öffentlichen Nah- und Warenverkehr. Schenke ihnen die nötige Kraft, alle Aufgaben zu bewältigen, die nötige Sorgfalt im Umgang mit anderen und ausreichend Geduld bei allen Grenzkontrollen.
Sei du bei allen, die durch die Krise in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind, schenke ihnen wirksame Hilfe und lass sie nicht verzweifeln.
Sei du bei allen Hilfsbedürftigen, Vorerkrankten und Älteren. Gib ihnen die nötige Vorsicht und Zuversicht, diese Krise zu überstehen.
Schenke den Jungen und Überheblichen die nötige Einsicht und Rücksicht, niemanden in Gefahr zu bringen.
Hilf allen, denen es schlechter geht als uns.
Lass uns diese Krise mit deiner Hilfe überstehen und gib, dass wir sie – auch im Glauben - gestärkt überwinden.
Nimm dich unser gnädig an, rette und erhalte uns. Denn dir allein gebührt der Ruhm und die Ehre und die Anbetung: dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

Vaterunser
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme.  Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung. Sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Erklärung Martin Luthers zum Zweiten Glaubensartikel
Ich glaube, dass Jesus Christus, wahrhaftiger Gott, vom Vater in Ewigkeit geboren und auch wahrhaftiger Mensch von der Jungfrau Maria geboren, sei mein Herr, der mich verlornen und verdammten Menschen erlöset hat, erworben, gewonnen von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels; nicht mit Gold oder Silber sondern mit seinem heiligen teuren Blut und mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben; damit ich sein eigen sei und in seinem Reich unter ihm lebe und ihm diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit, gleichwie er ist auferstanden vom Tode, lebet und regieret in Ewigkeit. Das ist gewisslich wahr.


Erstellt von Martina Lamprecht
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